Valtteri Bottas befindet sich derzeit auf Kurs, 2024 die punktemäßig schlechteste Formel-1-Saison seiner Karriere abzuliefern. Eine Statistik, die auch nicht sonderlich überraschend ist, nachdem Sauber und damit auch der Finne in diesem Jahr noch bei null Punkten stehen. Ein Jahr ohne einen F1-Zähler erlebte Bottas selbst in seiner Debütsaison bei Williams 2013 nicht.

Gleichzeitig könnte es auch die letzte Saison von Bottas in der Formel 1 sein. Denn bei Sauber ist er nur einer unter mehreren Kandidaten für das zweite Cockpit neben Neuankömmling Nico Hülkenberg. Bottas ist überzeugt, dass der unterlegene Sauber C44 ihm die Chance nimmt, sein wahres Talent zu beweisen.

Valtteri Bottas: Ich fahre besser als bei Mercedes

“Wenn man am Ende des Feldes kämpft, dann ist es deutlich schwieriger wahrzunehmen, zu was man in der Lage ist und welche Leistungen man abliefert. Den einzigen Vergleich hat man mit dem eigenen Teamkollegen”, erklärt Bottas. Das teaminterne Duell gegen Zhou Guanyu lässt sich in diesem Jahr allerdings schwer als Vergleichswert heranziehen, da Zhou meilenweit von seiner Bestform und somit auch seinem Teamkollegen entfernt ist. Im Qualifying lag der Chinese in 17 Versuchen bislang nur einmal vorne.

An seinen Leistungen sei in diesem Jahr überhaupt nichts auszusetzen, ist sich Bottas sicher: “Falls überhaupt, dann werde ich mit meiner Erfahrung zunehmend besser. Man wird konstanter, man hat mehr Selbstvertrauen. Man kann Probleme in einer anderen Art und Weise lösen und man kann das Auto besser anpassen, je länger man sich im Sport befindet.”

Der zehnfache Grand-Prix-Sieger schlussfolgert: “Ich habe das Gefühl, dass ich besser fahre, als ich es in meiner Zeit bei Mercedes tat. Aber das ist offenbar nicht so sichtbar.” Ohne echte Referenzen lässt sich schwer ausmachen, wie die Leistung von Bottas tatsächlich einzuschätzen ist: “[Dass unser Auto nicht sehr konkurrenzfähig ist] hat in der Situation nicht geholfen”, so Bottas.

Bottas von Verbleib überzeugt: Die richtigen Menschen wissen, was ich leiste

Er baut aber darauf, dass die Sauber-Entscheidungsträger die richtigen Schlüsse ziehen. “Es gibt noch immer Menschen im Paddock, die wissen, wie meine Leistungen tatsächlich aussehen, vor allem innerhalb des Teams. Ich weiß, dass die Personen, die es wissen müssen, wissen wie ich performe, und darauf kommt es an”, ist sich der Letzte der Fahrer-WM sicher.

Teamintern hatte der ehemalige Vize-Weltmeister unter der ehemaligen Führung bei Sauber allerdings selbst nicht den besten Stand. Wie sich seine Stellung durch die Anwerbung von Ex-Ferrari-Teamboss Mattia Binotto verändert hat, lässt sich von außen schwer beurteilen. Seit der Ankunft des Italieners in Hinwil laufen Gespräche, aber Bottas wollte noch keine Informationen darüber teilen, in welche Richtung diese verlaufen.

Sauber-Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi kündigte in der Woche vor dem Singapur-GP an, dass die Fahrer-Entscheidung um das Bottas-Cockpit in den nächsten Wochen fallen werde. Mit einer langen Pause von vier Wochen im Formel-1-Rennkalender zwischen Singapur und dem US-GP in Austin erscheint es demnach als wahrscheinlich, dass beim nächsten Rennen schon das Aufgebot des Schweizer Teams für die Formel-1-Saison 2025 steht.