Franco Colapinto hatte beim vergangenen Wochenende in Las Vegas einen schweren Unfall im Qualifying. Der Williams-Pilot war mit 50G in die Betonmauer eingeschlagen. Sein Start stand zwischenzeitlich in Frage, erst am Samstagvormittag erhielt er die Freigabe von den zuständigen Ärzten, die ihn für rennfit erklärten.

In den Tagen nach dem Rennen gab es aber Verwirrung um Colapinto. Er selbst erklärte, dass nach dem Unfall eine Gehirnerschütterung bei ihm diagnostiziert worden sei. Ein No-Go in den Augen der FIA. Im betreffenden Anhang des internationalen Spotkodex des Motorsport-Weltverbandes steht unmissverständlich, dass Fahrer im Falle eines erwiesenen Gehirnerschütterung zumindest temporär als nicht rennfit eingestuft werden müssten.

Williams-Teamchef stützt sich auf Rennfreigabe: Franco Colapinto war fit

Falls Colapinto tatsächlich mit einer Gehirnerschütterung gestartet ist, wäre es also ein grober Verstoß gegen die Regeln der FIA. Vor dem Rennwochenende in Katar widersprach Teamchef James Vowles dieser angeblichen Diagnose. Der Williams-Teamleiter erklärte, dass Colapinto am Freitag nicht darauf untersucht worden sei: „Ich glaube nicht, dass eine formelle Untersuchung auf Gehirnerschütterung durchgeführt wurde. Ich kann nur sagen, dass wir das medizinische Team gebeten haben, ihn am nächsten Tag zu untersuchen.“

Erst am Renntag wurde der Nachfolger von Logan Sargeant genauer medizinisch unter die Lupe genommen und schließlich für einen Start freigegeben. „Nachdem er sich gut ausgeruht hatte, wurde er [am Samstag] untersucht. Sie untersuchten ihn auf viele verschiedene Arten und erteilten als Folge davon die Freigabe, am Rennen zu starten“, erklärte Vowles. Demnach seien dann weder eine Gehirnerschütterung noch eine andere Verletzung zu Tage getreten, die ihn von einer Rennteilnahme abgehalten hätten.

Von einer Gehirnerschütterung wollte Colapinto selbst in Katar auch nichts mehr wissen. „Es geht mir gut, das ist das Wichtigste“, sagte er ausweichend. Generell habe der Einschlag bei ihm keine nennenswerten Schmerzen hinterlassen. „Die Nachwirkungen verliefen ziemlich gut. Ich spüre nur ein paar Kleinigkeiten hie und da, aber sonst geht es mir gut“, sagte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com .

Ob auch sein Ruf den dritten Unfall innerhalb von nur zwei Renn-Wochenenden unbeschadet überstanden hat, ist ein anderes Thema. Mehr dazu hier: