Porsche hat dem 963 RSP – ein Ableger des aktuellen LMDh-Rennwagens – eine Straßenzulassung verpasst. Der Anlass: ein ganz besonderes Einzelstück für Motorsport-Legende Roger Penske vor der nächsten Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans am kommenden Wochenende (14./15. Juni 2025).

Porsche 963 RSP: Le-Mans-Technik für den Landstraßen-Boulevard

Porsche hat sich dabei an ein legendäres Vorbild erinnert: Schon in den 70ern wurde auf Wunsch von Martini-Erbe Gregorio Rossi ein Porsche 917 für die Straße umgebaut. Jetzt folgt das moderne Pendant: Der 963 RSP basiert nahezu komplett auf dem aktuellen WEC- und IMSA-Renner, weicht nur in Details ab – etwa durch erhöhte Bodenfreiheit, weichere Dämpfer und angepasste Lichttechnik.

Porsche 963 RSP

Schon in den 70ern wurde auf Wunsch von Martini-Erbe Gregorio Rossi ein Porsche 917 für die Straße umgebaut.

Bild: Porsche AG

Statt auf Slicks rollte das Einzelstück zum ersten Test auf Michelin-Regenreifen durch die Umgebung von Le Mans – begleitet vom Original-917. Blinker, Hupe, Abblendlicht: alles dabei.

Und dennoch: Der Antrieb bleibt im Kern ein echter Racer. Der 4,6-Liter-Biturbo-V8 stammt direkt aus dem Hybrid-Rennwagen und liefert über 680 PS. Dank einer Zusatzbatterie kann der RSP aber auch flüsterleise rollen – ein Feature, das dem Serienfahrer helfen würde, das Gehör seiner Nachbarn zu schonen.

Warum das Projekt möglich wurde

Grundlage war die Verwandtschaft zum 918 Spyder. Dessen Motor basiert ebenfalls auf einem Le-Mans-Aggregat und erleichtert die Homologation für den Straßenverkehr. Die Hybridkomponenten (u. a. Bosch-Steuerung, Williams-Hochvoltbatterie) wurden angepasst. Neue Lackierung, Alcantara-Interieur und ein überarbeitetes Mapping bringen zumindest optisch ein wenig Alltag in die Rennhütte.

Porsche 963 RSP

Ein Le-Mans-Prototyp mit Blinker, Nummernschild und Hupe: Was wie ein absurder Auto-Traum klingt, ist jetzt Realität.

Bild: Porsche AG

Trotzdem bleibt das Projekt eine Ausnahme. Die französische Straßenzulassung kam dank der Unterstützung des ACO (Le-Mans-Veranstalter) zustande. Einen regulären TÜV-Termin würden wohl selbst härteste Porsche-Fans nicht durchbekommen.

Wem gehört der 963 RSP?

Erster und wohl einziger Kunde: Roger Penske. Der legendäre Teambesitzer und Namensgeber des 963-Projekts bekam das Einzelstück als Anerkennung.

Er selbst wird ihn aber wohl nie fahren: Der 963 RSP wandert nach Le Mans direkt ins Museum – mit einem Gastauftritt beim Goodwood Festival of Speed.

Ein echter Le-Mans-Bolide mit Straßenzulassung? Gibt’s wirklich – aber nur einmal. Der Porsche 963 RSP zeigt, was technisch möglich ist. Zu kaufen gibt’s das Sondermodell nicht – dafür bleibt es ein mobiles Denkmal für das Comeback von Porsche in der Topklasse.