Das Personal-Rad in der Formel 1 dreht sich weiter. Am Mittwoch teilte Sauber mit, dass Alessandro Alunni Bravi das Team mit Ende des Monats verlassen wird. Der Italiener war bis zuletzt als Team-Repräsentant bei dem Schweizer Team aktiv. Eine Funktion, die es in dieser Form in der Königsklasse bei keinem anderen Rennstall gibt.

In Zukunft wird es sie wohl auch bei Sauber-Audi nicht mehr geben. Bravi war in den letzten Jahren als eine Art Statthalter bei Sauber eingesetzt worden, der an der Strecke im Namen des Teams auftrat, während sich CEO Andreas Seidl, der Sauber auf den Audi-Einstieg vorbereiten sollte, im Hintergrund hielt. Mit der Entlassung von Seidl im Sommer stand auch die Notwendigkeit der Rolle von Bravi infrage.

Alessandro Alunni Bravi: Aus nach acht Jahren bei Sauber

Mit dem Aus des Juristen an der Teamspitze ist diese Frage wohl beantwortet. In der neuen Team-Struktur, in der Mattia Binotto als COO und CTO (Chief Operating und Chief Technical Officer), sowie nach dessen Ankunft auch der zukünftige Teamchef Jonathan Wheatley, die Fäden in der Hand halten, ist für den Team-Repräsentanten kein Platz mehr.

Bravi war seit 2017 Teil des Formel-1-Teams. Bis 2022 war er in Hinwil als Chefjurist und Vorstandsmitglied aktiv, ehe er zum Managing Director aufstieg, mit einem Schwerpunkt auf Marketing, Kommunikation, Vertrieb und andere Abteilungen. Seit 2023 nahm er die Rolle als Team-Repräsentant ein.

Was Bravi in Zukunft machen wird, wurde nicht bekanntgegeben. Bravi spricht in der Bekanntgabe davon, dass er sich einem neuen Projekt zuwendet. “Es ist eine emotionale Zeit, da meine Reise mit Sauber zu Ende geht. Seit ich 2017 eingestiegen bin, habe ich gesehen, wie dieses Team gewachsen ist und sich stärker verändert hat, als man es sich hätte vorstellen können”, wird er in der Aussendung zitiert.

Damals befand sich Sauber sportlich auf der Talsohle der Formel 1. Das Überleben des Teams war gerade erst durch den Einstieg von Finn Rausing gesichert worden. 2025 ist die Ausgangslage eine vollkommen andere: Mit dem Einstieg von Audi rüstet die Mannschaft großflächig auf, nur sportlich befand man sich 2024 wie schon damals erneut auf dem letzten Rang in der Konstrukteurs-WM.

Bravi bedankte sich bei den Mitarbeitern von Sauber und betonte: “Dieses Team ist eine Familie und hat eine große Zukunft vor sich.” Auch Sauber-Leiter und Interims-Teamchef Mattia Binotto kam bei der Verabschiedung zu Wort. Er sagte: “Alessandro spielte eine Vielzahl von Rollen innerhalb des Teams und steuerte es durch schwierige und aufregende Zeiten gleichermaßen. Das gesamte Unternehmen möchte ihm für seine Energie und seine Beiträge in den vergangenen Jahren danken und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.”