Christian Menath
Ressortleiter Formel 1
Schnüffelt gerne am Print-Magazin, gibt mit seiner bestandenen Steward-Prüfung an, hält lange Monologe, war einst gut im Mario Kart – und liebt die F1 bedingungslos.MEHR
Die Formel 1 ist zurück aus der Sommerpause. Starker Wind und Regenfälle machten den Restart der Saison 2024 im 1. Freien Training in Zandvoort recht ungemütlich. Nachdem es zunächst nach äußerst wenig Action auf der Strecke aussah, verbesserten sich die Bedingungen aber rapide. Den Schlagabtausch auf Slicks am Ende der Session konnte Lando Norris für sich entscheiden. Der McLaren-Pilot ließ auf dem 4,259 Kilometer kurzen Kurs in Holland in 1:12,322 Minuten Lokalmatador Max Verstappen hinter sich.
Das Ergebnis: Zwei Zehntelsekunden war Norris im runderneuerten McLaren schneller als Verstappen. Dahinter klaffte bereits eine größere Lücke: Mit knapp sieben Zehntelsekunden Rückstand reihte sich Lewis Hamilton auf Rang drei vor Carlos Sainz und George Russell ein. Alexander Albon stellte den Williams auf Rang sechs vor Oscar Piastri im zweiten McLaren und Nico Hülkenberg im Haas. Kevin Magnussen und Zhou Guanyu komplettierten die Top-10.
Sergio Perez kam im zweiten Red Bull mit knapp zwei Sekunden Rückstand nur auf Rang zwölf. Damit landete er immerhin noch einen Platz vor Charles Leclerc im Ferrari. Freitags-Fahrer Robert Shwartzman, der im 1. Training Valtteri Bottas ersetzte, machte einen ordentlichen Job und landete im Sauber auf Rang 16.
Die Zwischenfälle: Auf der nassen Fahrbahn hatte vor allem Nico Hülkenberg mit dem Grip zu kämpfen. Der Deutsche fand sich in den ersten Fahrminuten gleich zweimal im Kies wieder, einmal begnügte er sich mit der asphaltierten Auslaufzone. Die Zwischenfälle blieben aber wie die Ausrutscher der anderen Piloten ohne Folgen. Selbst Weltmeister Max Verstappen fand sich nach dem Wechsel auf Intermediates kurzzeitig entgegen der Fahrtrichtung wieder.
Die Technik: McLaren und Williams kamen mit größeren Updates nach Zandvoort. Für McLaren ist es das erste richtige Update seit dem Miami GP, mit dem man damals den Sprung an die Spitze des Feldes schaffte. Neben der Vorderachse wurden beim Zandvoort-Update auch Unterbodenränder und Hinterachse überarbeitet. Dazu gibt es einen speziellen neuen Heckflügel für High-Downforce-Strecken. Die Updates stehen beiden Piloten zu Verfügung, nur beim Heckflügel wurde im 1. Training experimentiert.
Auch Williams schaffte es, ausreichend neue Teile zu bauen, um beide Autos damit auszustatten. Einerseits beinhalten die Updates neue Leichtbau-Komponenten. Für den überarbeiteten Überrollbügel waren erneute Belastungstests nötig. Dazu gibt es umfangreiche aerodynamische Anpassungen, inklusive eines neuen Unterbodens und Seitenkästen, die nun auch einen Überbiss haben.
Mercedes hat zwar keine neuen Teile mit im Gepäck, versucht sich dafür aber noch einmal am Spa-Update. Der Unterboden, der nach dem Trainingsfreitag in Spa verworfen wurde, kam im 1. Training zu Vergleichszwecken am Boliden von George Russell zum Einsatz.
Das Wetter: Starker Wind und Regen sorgten vor allem zu Beginn der Session für schwierige Bedingungen. Zumindest der Regen ließ aber schnell nach und am Ende zeigte sich sogar die Sonne. Zur Halbzeit war die Strecke schon trocken genug für Intermediates, in den letzten zehn Minuten konnten die Piloten sogar noch Slicks aufziehen. Trotzdem blieben die Bedingungen bei 21 Grad Luft- und 23 Grad Asphalttemperatur schwierig. Für das 2. Freie Training heute um 16:00 Uhr ist besseres Wetter vorhergesagt, beim Qualifying morgen droht erneut Regen.
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