Yuki Tsunoda kommt ein Funkspruch beim Formel-1-Qualifying in Spielberg teuer zu stehen. Nach einem indiskutablen Ausraster am Teamfunk erhält der Racing-Bulls-Pilot eine Strafe. Der 24-Jährige, der durch seine oft ungehaltenen Funksprüche in der Vergangenheit Bekanntschaft erlangt hatte, wurde von den Stewards zu einer Geldbuße verdonnert.

Der Vorfall ereignete sich bereits in Q1. Wie üblich in einem Formel-1-Qualifying staute sich der Verkehr in der Boxengasse, da sämtliche Fahrer daran interessiert waren, eine Lücke vor sich entstehen zu lassen, um Verkehr zu vermeiden. Verärgert über die Park-Aktionen seiner Konkurrenten schimpfte Tsunoda: “Diese Typen sind verdammt behindert” (Original-Wortlaut: “These guys are fucking retarded”).

Yuki Tsunoda rastet am Formel-1-Funk aus: Die Stewards greifen ein

Eine Beleidigung, die natürlich von der Formel 1 nicht gern gesehen wird, da sie nicht nur ausfallend gegenüber den Fahrer-Kollegen ist, sondern vor allem auch eine verunglimpfende Formulierung gegenüber geistig eingeschränkten Personen beinhaltet.

In den sozialen Netzwerken machten schon kurze Zeit nach dem Qualifying Clips des Vorfalls die Runde. Die Onboard-Aufnahmen der gesamten Session von Tsunoda waren auf der offiziellen Streaming-Plattform der Formel 1 bereits wenige Stunden nach Qualifying-Ende nicht mehr abrufbar.

Beschimpfung am Funk: 20.000 Euro und Entschuldigung werden fällig

Die Stewards sahen eine Verletzung des Internationalen Sportkodex, in dem neben sportlichen Belangen auch das Verhalten der Fahrer geregelt ist. Nach einer offiziellen Vorladung zu den Stewards fiel am Abend vor dem Formel-1-Rennen beim Österreich-GP eine Entscheidung: Tsunoda wurde zu einer Geldstrafe von 40.000 Euros verurteilt. 20.000 Euro werden umgehend fällig, die zweite Hälfte ist auf Bewährung ausgesetzt und wird erst fällig, falls Tsunoda sich in der laufenden Formel-1-Saison ein weiteres ähnliches Vergehen zu Schulden kommen lässt.

Bei der Anhörung vor den Stewards entschuldigte sich der Japaner damit, dass Englisch nicht seine Muttersprache sei und er deshalb die genaue Bedeutung seiner Aussagen nicht kannte, sowie die Tragweite falsch eingeschätzt habe. Tsunoda versprach gegenüber den Stewards, dass er zusätzlich zu seiner Strafe auch eine öffentliche Entschuldigung abgeben werde.

Emotionen besser unter Kontrolle? Yuki Tsunoda wurde rückfällig

Tsunoda wurde in seiner Formel-1-Karriere bereits mehrmals mit dem Vorwurf konfrontiert, dass er seine Emotionen am Boxenfunk nicht immer unter Kontrolle hat. Eine Eigenschaft, die der inzwischen 73-fache Grand-Prix-Starter in den letzten Monaten besser im Griff zu bekommen schien. Vor dem letzten Formel-1-Rennen in Spanien hatte Tsunoda noch erklärte, dass er Anleihen an seinem Teamkollege Daniel Ricciardo genommen habe, um seine Emotionen besser kontrollieren zu können.

“Die ersten zwei, drei, vier Rennen musste ich immer nochmal drüber nachdenken, bevor ich den Funk-Knopf drücke und all das. Aber jetzt beginnt es, natürlicher zu werden, oder ich bleibe einfach still. Es ist sicherlich der richtige Weg”, war Tsunoda in Barcelona überzeugt. Doch nur ein Rennen später fiel er nun offenbar wieder in alte Muster zurück.