Die Racing Bulls nehmen aus Miami satte zwölf Zähler mit. Zum Vergleich: Genauso viele Punkte sammelte auch Mercedes über das Formel-1-Wochenende in Florida. Nach Daniel Ricciardos starkem Auftritt beim Sprint, gewann im Rennen jedoch wieder Yuki Tsunoda die Oberhand im teaminternen Kampf. Der Japaner sackte mit P7 wertvolle Zähler ein, während sein Teamkollege mit P15 leer ausging.

“Ich bin sehr glücklich”, freut sich Tsunoda nach dem Grand Prix. “Es war eine tolle Leistung des Teams. Die Menge an Punkten, die wir in Miami geholt haben, ist für uns sehr hoch. Es zeigt, wie hart die Menschen, die in unserem Werk arbeiten, pushen. Es ist unglaublich und wir sind froh, dass wir die Punkte holen konnten, die wir verdient haben.”

Insgesamt stehen die Racing Bulls auf dem sechsten Rang in der Konstrukteurswertung. Der Vorsprung zu Haas wurde beim ersten US-Rennen der Saison 2024 deutlich ausgebaut. 14 der 19 Punkte holte Tsunoda für das Team. Die starke Leistung in Miami war für den Japaner keine Überraschung.

“Wir haben ein paar Upgrades bekommen und ich denke, das hilft sehr”, so Tsunoda. “Direkt im FP1 habe ich mich wohl gefühlt. Daniel hat im Sprint P4 geholt, im Rennen bin ich dann auf P7 gefahren und war wahrscheinlich sogar schneller als einer der Mercedes. So etwas ist uns bisher noch nicht gelungen. Wir hatten erwartet, dass wir hier eine gute Leistung zeigen würden, aber das Wichtigste ist, dass wir das auch tatsächlich umsetzen konnten. Als Team haben wir uns an unseren Plan gehalten und keine Fehler gemacht.”

Racing Bulls-Pilot Yuki Tsunoda vor George Russell im Mercedes
Tsunoda kam vor Russell ins Ziel, Foto: LAT Images

Auf Hoch folgt Tief: Ricciardo holt Realität ein

Weniger erfreut zeigte sich natürlich Ricciardo nach dem Rennen. Auf den Höhenflug beim Sprint folgte sofort ein Tief. “Wenn ich in ein Rennen gehe, bin ich immer hoffnungsvoll, optimistisch und aufgeregt, aber wir wurden schnell mit der Realität konfrontiert”, sagt der Australier.

Doch warum konnte der RB-Pilot seine Sprint-Leistung nicht im Rennen wiederholen? “Es ist nicht dasselbe ist, wenn wir im Verkehr sind”, erklärt Ricciardo. “Im Sprint war ich offensichtlich in der Lage, die Pace, den Abtrieb und den Grip des Autos zu nutzen, aber im Rennen hatten wir mit dem Verkehr und der Dirty Air zu kämpfen. Ich denke viele der Autos, mit denen wir gekämpft haben, hatten geringeren Abtrieb, daher war der Versuch, anzugreifen und zu verteidigen, für uns nicht einfach. Mit unserem Setup waren wir bei der Geschwindigkeit auf der Geraden unterlegen. Ich konnte nichts tun und steckte hinter den Autos fest.”

Begonnen hat Ricciardos Tiefflug direkt nach dem Sprint-Rennen mit einem vermasselten Qualifying. “Das Rennergebnis geht zurück auf das Qualifying, das sehr wichtig ist”, weiß der Australier. Dort reichte es nur für P18. Nachdem seine Startplatzstrafe vom China-GP addiert wurde, startete Ricciardo sogar als Letzter.

“Wir wissen, dass wir schnell sind, aber wir sind nicht schnell genug, um von hinten zu starten und uns durch das Feld zu kämpfen”, so der Racing-Bulls-Pilot. “Das sind wir einfach nicht. Wir müssen uns also besser qualifizieren.”

Miami-GP stellt schnellen Fortschritt bei Racing Bulls unter Beweis

Obwohl das Wochenende für Ricciardo eine negative Wende nahm, trübt das nicht die Leistung der Racing Bulls in Florida. “Angesichts der positiven Ergebnisse verlässt das Team Miami sehr glücklich”, sagt der Australier. “Ich hatte ein gutes Sprint-Qualifying und einen guten Sprint, und Yuki hat im Rennen einige Punkte geholt.”

Tsunoda zeigt sich nach dem Wochenende in Florida besonders erfreut und wittert einen Aufwärtstrend. “Der Fortschritt, den wir gemacht haben, ist verrückt”, so der Japaner. Das Team hat ein tolles Auto entwickelt und ich schätze es sehr. Wir konnten von Beginn der Saison an schnell Fortschritte machen, daher freue ich mich auf die Zukunft. Für mich persönlich ist der wichtigste und größte Fortschritt, den ich gemacht habe, die Konstanz.”

Großes Lob kommt auch von Racing-Bulls-Teamchef Laurent Mekies: “Es war besonders erfreulich, Daniel am Samstag wieder in großartiger Form zu sehen. Er stellte die Fähigkeiten und die Entschlossenheit unter Beweis, von denen wir wissen, dass sie schon immer da waren. Was Yuki betrifft, so unterstreicht sein vierter Q3-Auftritt in sechs Rennen, wie konstant er ist. Im Rennen unterstrich er seine Reife mit einer intelligenten, aber dennoch aggressiven und superschnellen Fahrt vom zehnten bis zum siebten Startplatz.”

Kritik an Daniel Ricciardo äußerte hingegen Carlos Sainz. Er warf dem Australier nach dem Sprint in Miami vor, dass er zu Red Bull auf der Strecke freundlicher sei. Hier gleich nachlesen.