Seit 1. Mai ist es offiziell: Nach fast zwei Dekaden verlässt Adrian Newey Red Bull. Wohin es den Aerodynamik-Papst verschlägt, ist noch unklar. Klar hingegen für Zak Brown: Das ist der erste Dominostein, der die Red-Bull-Dominanz zum Einsturz bringt. MSM-Experte Christian Danner sieht das ähnlich. Das Ende der österreichischen Nationalhymne bei Siegerehrungen droht – und das schneller als gedacht.

Die Formel-1-Historie zeigt: Ohne Adrian Newey geht es bergab

“Das ist der Anfang vom Ende der Dominanz von Red Bull Racing”, hat Christian Danner in der neuesten Ausgabe des Avd Motorsport-Magazins eine klare Meinung dazu. “Ich sage nicht, dass sie abstürzen werden, aber die Dominanz ist mit dem Abgang von Adrian Newey vorbei.” Nicht erst 2026, wie von Dr. Helmut Marko befürchtet, sondern schon nächstes Jahr.

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“In jedem Team, für das Adrian gearbeitet hat, hat man immer gesagt, als er gegangen ist: Kein Problem!”, erinnert sich Danner, der Adrian Newey noch aus der eigenen Rennfahrervergangenheit bei March kennt. Wirft man einen Blick in die Annalen der Formel 1, zeigt sich: Es war doch ein Problem. Denn: “Er ist nach wie vor der Mann mit dem Überblick und der Mann, der die Sache unter Kontrolle hat.”

Williams gewann mit Adrian Newey 59 Rennen, holte 78 Pole Positions und wurde viermal Fahrer- sowie fünfmal Konstrukteursweltmeister. Seit seinem Abgang 1997 gewann das Team aus Grove ein einziges Rennen (Spanien 2012 – dank Pastor Maldonado). 2024 gelang Alex Albon und Logan Sargeant noch kein einziger Punkt.

“Bei McLaren dasselbe: Newey ist ein guter Mann, er hat uns geholfen, aber McLaren ist so wahnsinnig stark, wir brauchen den nicht”, nennt der Motorsport-Experte ein weiteres Beispiel. Christian Horner hat nach Bekanntwerden des Abgangs genau dasselbe gesagt. Red Bull sieht sich mit Ingenieuren wie Pierre Wache oder Enrico Balbo gut aufgestellt.

Danner zu Newey-Zukunft: Keine Pause, sondern bald bei Ferrari

“Wenn das so leicht wäre, hätten jetzt auch die ganzen Adrian-Newey-Schüler, die jetzt bei Aston Martin arbeiten, ein siegfähiges Auto gebaut”, erklärt Danner. “Das ist ein weitaus schwerwiegenderer Abgang, als man zugeben will.” Zusätzlich droht die Gefahr eines internen Machtkampfes in Milton Keynes, da jeder der neue Newey werden will.

“Wann immer es bei Red Bull nicht lief, was ist passiert? Adrian musste an die Strecke kommen”, führt der ehemalige Formel-1-Pilot aus. Er vermutet Ferrari als nächste Station des Aerodynamik-Gurus. Ein Sabbatical schließt Danner aus: “Das klingt gut, jetzt einmal ein Sabbatical…Aber Adrian langweilt sich da zu Tode.”

Nicht nur um Adrian Newey geht es bei der aktuellen Ausgabe des Avd Motorsport-Magazins. Auch mit dabei: Der Formel-1-Rüpel Kevin Magnussen, McLaren als Red-Bull-Herausforderer und ein Gewinnspiel.

Zerbricht Red Bull? Danner: Newey-Abgang beendet F1-Dominanz! (30:52 Min.)