Der Bann ist gebrochen! Lando Norris gewinnt den Großen Preis von Miami und holt sich nach 15 Podien damit seinen ersten Sieg in der Formel 1. Der McLaren-Pilot triumphiert beim ersten von drei USA-Rennen in der Saison 2024. Ein Safety Car nach einer Kollision von Logan Sargeant und Kevin Magnussen stellt das Rennen auf den Kopf und verhilft Norris zum Sieg.

Max Verstappen leistet sich einen ungewöhnlichen Fehler, indem er nach einem Verbremser einen Pöller abräumte. Der Niederländer fährt sich dabei aber keinen Schaden ein und landet schlussendlich auf der zweiten Position hinter Norris. Charles Leclerc komplettiert das Podium. Carlos Sainz sichert sich nach einem harten Zweikampf mit Oscar Piastri die vierte Position. Der Australier fährt sich dabei allerdings einen Schaden ein und geht leer aus. Sergio Perez komplettiert die Top 5. Esteban Ocon landet auf P10 und sichert Alpine damit den ersten Punkt des Jahres.

Die Highlights vom Formel-1-Rennen in Miami

  • Lando Norris gewinnt sein erstes Formel-1-Rennen
  • Max Verstappen wird von Safety-Car-Phase um den Sieg gebracht
  • Alpine holt ersten Punkt der Saison
  • Kollision von Sargeant und Magnussen stellt Rennen auf den Kopf
  • Sainz vs. Piastri sorgt für Untersuchung

Das Wetter: Die Temperaturen waren unverändert sommerlich bei 28 Grad. Am Rennsonntag lag nur etwas Bewölkung über Miami und der Formel-1-Strecke, was zu einer etwas geringeren Streckentemperatur als an den Vortagen führte: 43 Grad wurden zum Rennstart gemessen.

Formel 1 in Miami: Max Verstappen gewinnt den Start, aber nicht das Rennen

Die Startphase: In der ersten Kurve war Red Bull nur wenige Meter von einem Super-Gau entfernt. Max Verstappen war gut weggekommen, während Sergio Perez viel zu spät auf der Bremse war, als er versuchte Platz 2 zu übernehmen und dabei fast seinen Teamkollegen abräumte. Dahinter musste vor allem Sainz vom Gas gehen. Im letzten Moment konnte er ausweichen. Leclerc dankte die Situation, indem er P2 übernahm. Oscar PIastri kam am besten durch das von Perez ausgelöste Getümmel und übernahm P3 vor Sainz, dem Mexikaner und Lando Norris.

Auf den ersten Runden kontrollierte Verstappen das Formel-1-Rennen, konnte sich aber über die gesamte Dauer des ersten Stints nur wenige Sekunden absetzen. Dahinter ging Piastri in Runde 5 an Leclerc vorbei auf P2. In der Folge fuhr das Trio bestehend aus dem Australier und den beiden Ferraris in einem DRS-Zug dahin, Positionswechsel gab es bis zu den Boxenstopps aber keine.

Erste Boxenstopps: Sergio Perez konnte nicht mit der Gruppe mithalten und fiel langsam zurück. Als der Druck von Norris zunahm, warf Red Bull in Runde 17 den Anker und holte ihn an die Box. In der Führungsriege wechselte Leclerc in Runde 20 als erster die Reifen. Seine direkten Gegner reagierten nicht auf den Stopp.

Max Verstappen räumt Pöller ab und sorgt für VSC

Aufregung gab es in Runde 22. Max Verstappen leistete sich einen für ihn unüblichen Fehler mit einem Verbremser in der Schikane Turn 14/15 und räumte den dort positionierten Böller ab. Dieser kam auf der Rennlinie zu liegen, was eine kurze VSC-Phase zur Folge hatte. Von den Spitzenpiloten profitierte aber niemand vom Timing dieser Neutralisation. Verstappen stoppte ebenfalls, allerdings wurde das VSC wenige Sekunden vorher aufgelöst.

Lando Norris im Safety-Car-Glück

Safety Car: In Runde 28 wurde das Rennen auf den Kopf gestellt. Kevin Magnussen und Logan Sargeant kollidierten in Kurve 3. Der Däne erhielt in der Folge eine Strafe für die Kollision. Das Timing sorgte aber für viel Konfusion. Sainz und Piastri waren eine Runde zuvor an die Box gefahren, was Norris die Führung einbrachte.

Der McLaren-Pilot hatte ein glückliches Safety-Car-Timing, da das Neutralisations-Fahrzeug erst hinter ihm auf den Kurs kam und Verstappen, sowie die restlichen Verfolger, hinter sich einreihte. Erst eine Runde später wurden diese Fahrzeuge am Safety Car vorbei gewunken. Bis dahin hatte Norris seinen Boxenstopp schon absolviert und lag somit plötzlich mit einem Reifenvorteil stopp-bereinigt in Führung.

Max Verstappen chancenlos gegen Lando Norris

2. Rennhälfte: Am Restart konnte Verstappen Norris kurz unter Druck setzen, doch der McLaren-Pilot konnte schnell aus dem Safety-Car-Fenster fahren. Verstappen klagte über Untersteuern an seinem Red Bull, während Norris über die Dauer des Stints seine Führung weiter ausbaute.

Verstappen konnte Norris nicht mehr angreifen. Bis ins Ziel baute Norris die Führung auf über sieben Sekunden aus. Auf den Podiumsplätzen verändert sich nichts mehr: Verstappen blieb unangefochten auf P2, Leclerc auf der dritten Position.

Um Platz 4 ging es zwischen Oscar Piastri und Carlos Sainz hoch her. Der McLaren-Fahrer verteidigte kurz nach dem Restart aggressiv gegen Sainz, dabei gab es eine leichte Berührung und Sainz kam von der Strecke ab. Der Ferrari-Pilot forderte einen Positionstausch, zu dem es aber nicht kam. In Runde 39 drückte sich Sainz aggressiv in Kurve 17 innen an Piastri vorbei – inklusive einer Berührung. Der Konter des Australiers schlug fehl.

Oscar Piastri nach Sainz-Kontakt im Pech

Es kam noch bitterer für Piastri: Bei dem Manöver wurde sein Frontflügel stark beschädigt, Piastri fiel mehrere Positionen zurück und musste schließlich für einen neuen Flügel stoppen und fiel aus den Punkten. Auch Sainz klagte anschließend über einen potentiellen Schaden. Dieser schien aber nicht tragisch zu sein, da Sainz bis zu Rennende P4 halten konnte. Perez komplettierte die Top 5 vor Hamilton. Tsunoda landete auf P7 vor Russell, Alonso und Esteban Ocon, der damit den ersten Punkt 2024 für Alpine einfährt.

Mercedes befand sich nicht im Rennen um die Spitzenpositionen. Stattdessen lautete der Name größten Konkurrenten der Silberpfeile im ersten Stint Nico Hülkenberg. In der Startphase kam der Deutsche an Russell vorbei und in der Folge auch an Hamilton, der auf Hards gestartet war. Aber auf die Dauer des Longruns zog er den Kürzeren. Hamilton musste sich im ersten Stint dennoch doppelt die Position gegen Hülkenberg erkämpfen, da er nach einem Verbremser den Platz wieder einbüßte. Die Haas-Pace reihte aber auch nach einem früheren Boxenstopp nicht aus, um im Mittelfeld viel ausrichten zu können.