Mercedes-Motorenkunde McLaren gewann das Rennen in Miami sensationell. Statt um Siege in der Formel 1 kämpften Lewis Hamilton und George Russell in den 57 Runden in Florida hauptsächlich mit Haas und Yuki Tsunoda. Die Silberpfeile nur vierte Kraft hinter Red Bull, McLaren und Ferrari. Was war da schon wieder los?

Das Rennen in Miami: Für Lewis Hamilton Top, für George Russell Flop

P7 beim Miami-GP für Lewis Hamilton, P9 für George Russell, Yuki Tsunoda splittete die Silberpfeile. “Irgendwas fühlte sich mit dem Auto nicht richtig an”, hadert Russell, der schon beim Start drei Plätze verlor. “Ich hatte einfach keinen Grip und keine Pace.” Weder auf dem harten Reifensatz noch auf dem Medium, auf dem sich zumindest der Teamkollege leichter tat.

Racing Bulls-Pilot Yuki Tsunoda vor George Russell im Mercedes
George Russell mühte sich vergeblich gegen Yuki Tsunoda ab, Foto: LAT Images

Der Sieger von Brasilien 2022 biss sich stattdessen hinter Yuki Tsunoda die Zähne aus. Der Racing-Bulls-Pilot war im letzten Stint beständig schneller. “Die Rundenzeiten lügen nicht. Die Meisterschaft auch nicht”, so Russell. “Wir müssen uns im Moment damit abfinden, dass wir das viertschnellste Team sind.” Und Mercedes so an einem guten Tag auf P5, an einem schlechten auf P8 landet.

“Heute war wahrscheinlich der beste Renntag meines bisherigen Jahres”, lief es bei Lewis Hamilton deutlich besser. “Ich habe alles gegeben, um nach vorne zu kommen und hatte ein paar gute Überholmanöver.”

Kaum zu glauben, aber mit P6 fuhr der siebenmalige Weltmeister in Miami sein bisher bestes Ergebnis der Formel-1-Saison 2024 ein. Besser war er zuletzt letztes Jahr in Mexiko – dort wurde er Zweiter hinter Max Verstappen. Zum ersten Mal in dieser Saison sah Hamilton vor seinem Teamkollegen die Zielflagge.

Red Bull-Fahrer Max Verstappen feiert seinen 16. Saisonsieg auf dem Podium mit dem Zweiten Lewis Hamilton
In Mexiko stand Lewis Hamilton zuletzt am Podest, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Dabei startete Lewis Hamiltons Wochenende sehr schlecht. Beim Sprint-Qualifying schaffte es überhaupt kein Mercedes-Pilot ins SQ3. Dem folgte ein Albtraum im Sprint mit Startcrash, Duell-Farce mit Kevin Magnussen und einer Strafe, die ihm den Punkt kostete. Im Rennen dann die Rehabilitation.

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Mercedes: McLaren zeigt, zumindest unser Motor ist siegfähig!

Und das, obwohl sich Hamilton mit Alternativ-Strategie (Start auf Hard) zuerst gegen Nico Hülkenberg abmühte. Über die Renndistanz hatte dann doch die Mercedes-Pace die Überhand. “Ich hatte ein gutes Rennen”, bilanziert Hamilton. “Ich hatte nicht die Pace für die Leute vor mir, aber mit DRS bin ich gerade so drangeblieben.”

“McLaren powered by Mercedes! Zumindest das sehe ich als kleinen Lichtblick”, meint Toto Wolff gegenüber dem ORF. Das beweise, dass zumindest der Motor siegfähig ist. “Wir sind schlecht ins Wochenende gestartet.” Aber immerhin war bei Hamilton (zumindest auf dem Medium-Reifen) nicht alles schlecht: “Am Ende waren wir auf dem gleichen Reifen schneller als Perez.”

Mercedes reiste in Miami mit einem neuen Unterboden an. Mit den nun gesammelten Daten lebt die Hoffnung auf eine ähnliche Auferstehung wie McLaren. “Die Lernkurve ist schmerzhaft, und noch immer nicht zufriedenstellend, aber unsere Lage ist jetzt ermutigender”, erklärt Wolff. In Imola sollen bereits die nächsten Updates kommen.

Ärgern musste sich Mercedes und Toto Wolff in Miami nicht nur über die Performances ihres Autos, sondern auch über Oliver Mintzlaffs Aussagen in der Bild am Sonntag. Was es damit auf sich hat, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.