Nico Hülkenberg startet ab der kommenden Formel-1-Saison für Audi-Sauber. Was seit Monaten bereits wie eine Formalität ausgesehen hatte, wurde am vergangenen Freitag Realität, als das Team aus Hinwil die Vertragsunterzeichnung mit dem derzeitigen Haas-Pilot bekanntgab. Vor dem F1-Wochenende in Miami hatte Hülkenberg erstmals Zeit, sich zu seinem Teamwechsel zu äußern.

Dabei betonte der Emmericher, dass Sauber-CEO Andreas Seidl eine entscheidende Rolle gespielt hatte. “Er ist einer der Hauptentscheidungsträger im Audi-Management. Der Deal kam natürlich mit ihm zustande”, erklärte Hülkenberg. Vor allem den klaren Kommunikationsstil von Seidl schätzt Hülkenberg an seinem Landsmann.

Nico Hülkenberg und Andreas Seidl: 2020 gab es noch eine Absage

“Er war immer ein sehr direkt und klar mit mir”, betonte der Deutsche sein gutes Verhältnis zu Seidl und erzählte eine Geschichte aus dessen McLaren-Zeit. “Ich erinnere mich daran, dass ich ihn 2020 vor Beginn der Saison angerufen habe, als er noch bei McLaren war und nachgefragt habe, wie die Situation aussieht.” Damals befand er sich nach dem Aus bei Renault 2019 auf der Suche nach einem neuen Sitz.

“Er sagte ganz klar, dass ich mir keine Hoffnungen machen sollte, denn es würde nicht passieren”, so Hülk. Über 2020 hinaus hatte McLaren mit Lando Norris und Daniel Ricciardo gleich zwei (vermeintliche) Topfahrer langfristig unter Vertrag, Seidl war fahrermäßig also abgedeckt, während Hülkenberg vorerst ohne ein F1-Cockpit blieb.

Hülkenberg zu Audi-Zukunft: Sportlich bestes Paket

“Dieses Mal war es sehr anders und er war sehr daran interessiert, mich unter Vertrag zu nehmen”, sagte der F1-Routinier. Die Kombination aus seiner Erfahrung gepaart mit dem Umstand, dass Hülkenberg Deutscher ist, machte ihn von Anfang an zu einer logischen Option für Audi. Im Moment steht der Schweizer Rennstall zwar pacemäßig und auch punktemäßig hinter Haas. Aber das Werks-Cockpit winkt natürlich als eine Wette auf die Zukunft ohne allzu hohen Einsatz.

“Als Fahrer versucht man immer das zu finden, wo man glaubt, das beste sportliche Paket vorzufinden und die besten Möglichkeiten in der Zukunft. Und das war es für mich”, so Hülkenberg. Um die derzeitigen Leistungen bei Sauber geht es dabei wohl kaum, sondern vielmehr um die Zukunftsaussichten.

Sauber-Vergangenheit: Das einzige Problem war Monisha

Zunächst steht 2025 der Fokus darauf, die werksseitige Ankunft der VW-Marke vorzubereiten. “Dieses Jahr gibt uns etwas Zeit, in der wir uns kennenlernen können. Ich kenne zwar noch einige aus dem Jahr 2013, aber es sind viele neue Gesichter dort”. Damals bestritt Hülkenberg seine bislang einzige Saison mit Sauber, aber nach nur einem Jahr gingen er und der Rennstall aus Hinwil wieder getrennte Wege.

Nico Hülkenberg startete 2013 für Sauber in der Formel 1, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg startete 2013 für Sauber in der Formel 1, Foto: Sutton

Verwerfungen erwartet er aufgrund dieser Vergangenheit keine. “Mit dem Team war alles in Ordnung. Es war nur mit einer Person etwas schwierig und das war die damalige Teamchefin, Monisha [Kaltenborn]. Aber alles andere war in Ordnung.” Wie lange der neue Vertrag des 36-Jährigen mit Audi-Sauber läuft, ist nicht bekannt. Die Rede ist nur von einer mehrjährigen Laufzeit.

Hülkenberg wechselt zu Audi! Wer wird sein F1 Teamkollege? (06:18 Min.)