Red Bull wird sein erstes, komplett selbst gebautes Hypercar beim diesjährigen Goodwood Festival of Speed (11. – 14. Juli) erstmals der Welt präsentieren. Der RB17, welcher mit einem V10-Motor ausgestattet ist und über 1.000 PS auf die Straße bringt, wird das letzte Auto aus der Feder des Star-Ingenieurs Adrian Newey sein, welcher das Team nach beinahe 20 Jahren überwiegend erfolgreicher Zusammenarbeit verlässt.

“Wir sind begeistert, den RB17 zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorzustellen, und wir können uns keine bessere Bühne vorstellen als das Goodwood Festival of Speed”, sprach Red-Bull-Racing CEO Christian Horner. “Der RB17 strahlt Rarität und technische Exzellenz aus. Wir haben alles, was wir über den Rennsport wissen, in die Entwicklung des ultimativen Hochleistungsfahrzeugs gesteckt und können es kaum erwarten, das Ergebnis der Öffentlichkeit zu präsentieren.”

Red Bull feiert 20-Jahres-Jubiläum mit Hypercar-Enthüllung

Am 12. Juli, also dem zweiten Tag des legendären Motorsport-Festivals, können alle angereisten Fans das erste Mal das neue Hypercar bestaunen. Im ‘Cathedral Paddock’ wird der neue Bolide, von dem Red Bull insgesamt 50 Stück bauen wird, für alle Festival-Besucher enthüllt. Auf der Strecke wird der RB17 allerdings noch nicht zu sehen sein. Die ersten Testkilometer sind erst ab dem Jahr 2025 geplant.

Red Bull nutzt die Gelegenheit und feiert im gleichen Atemzug das 20-jährige Jubiläum seiner Wurzeln in der Formel 1. Dazu bringt der Brausehersteller einige seiner ehemaligen F1-Boliden mit nach West Sussex. Gefahren werden diese von unter anderem den ehemaligen Red-Bull-Fahrer David Coulthard und Patrick Friesacher. Auch Teamchef Christian Horner wird sich in Goodwood hinter das Steuer setzen.

“Ich freue mich, dass Oracle Red Bull Racing diesen Sommer beim Festival of Speed dabei sein wird, um sein 20-jähriges Bestehen zu feiern. In einem so bedeutenden Jahr für das Formel-1-Team fühle ich mich geehrt, dass sie das Festival of Speed als Veranstaltungsort für die Enthüllung des mit Spannung erwarteten RB17 gewählt haben”, erklärte der Herzog von Richmond und Gründer des Festivals of Speed, Charles Gordon-Lennox.

Sebastian Vettel steht vor einem McLaren MP4/2 beim Goodwood Festival of Speed 2023
In Goodwood werden teilweise historische Rennboliden präsentiert, Foto: LAT Images

Red Bulls Hypercar: Warum RB17?

Der RB17 ist das erste echte Hypercar aus dem Hause Red Bull. Zuvor hatten die Bullen in Kooperation mit Aston Martin den Aston Martin Valkyrie konzipiert. Die neueste Newey-Schöpfung ist aber ein Eigengewächs aus Milton Keynes. Doch warum heißt der RB17 überhaupt RB17? Dem ursprünglichen Red-Bull-Namenszyklus entsprechend hätte dieser nämlich 2021 in der Formel 1 an den Start gehen müssen und wäre somit Max Verstappens erstes Weltmeister-Auto geworden.

Das wurde aber stattdessen der RB16B. “Wir mussten 2021 mit dem 2020er-Auto in modifizierter Form fahren. Der RB16B. Also wurde der RB17 nie gebaut. Denn als wir das Auto für 2022 gebaut haben, haben wir es RB18 genannt. Die 17 hat also immer gefehlt”, erklärte Adrian Newey im Podcast Talking Bulls.

Mit dem neuen Reglement und dem damit großen Schritt stieg auch die Zahl im Namen um zwei an. Newey hingegen startete die Entwicklung am neuen Hypercar im Winter 2020. Kurz bevor der RB16B das erste Mal das Licht der Welt erblickte.

Der perfekte Zeitpunkt für einen RB17. “Als ich dann die ersten Skizzen für den RB17 gezeichnet habe, haben die Jungs von RB Advanced Technologies das genommen und ihre Arbeit gemacht. Chronologisch hat das perfekt gepasst, also war es nur logisch. Es hat die Lücke gefüllt.“

Das Goodwood Festival of Speed ist bekannt für seine Vielfalt an historischen und modernen Rennwagen, Motorrädern und anderen Fahrzeugen. Es zieht Motorsport-Enthusiasten aus der ganzen Welt an, darunter professionelle Rennfahrer, Sammler, Fans und Familien. Letztes Jahr verschlug es auch die ehemaligen deutschen Formel-1-Fahrer Sebsatian Vettel und Mick Schumacher nach West Sussex. Vettel fuhr dabei einen legendären McLaren-Boliden von Ayrton Senna aus, Schumacher stieg in den ehemaligen Mercedes seines Vaters. Alle Eindrücke dazu findet ihr hier: