Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat aktuell zwei Lieblinge unter den Fahrern – mal abgesehen von seinen beiden eigenen Stars im Silberpfeil. Da ist auf der einen Seite Max Verstappen, den er Red Bull gerne abspenstig machen und spätestens für die Zeit ab 2026 zu Mercedes lotsen will. Auf der anderen Seite hält er große Stücke auf seinen Mercedes-Junior Andrea Kimi Antonelli.

Den will der Wiener als Ersatzmann für den immer noch und immer wieder strauchelnden US-Amerikaner Logan Sargeant beim Mercedes-Kundenteam Williams unterbringen und ihm so den Einstieg in die Formel 1 ermöglichen. Die nötigen Punkte für die Superlizenz hat der Italiener schon. Es gibt nur noch ein Problem: Der Nachwuchspilot, den seine Eltern tatsächlich nach Kimi Räikkönen benannt haben, wird erst am 25. August 18 Jahre alt. Das ist mittlerweile das offizielle Mindestalter für den Einstieg in die Formel 1, nachdem Max Verstappen bei seiner Premiere mit 17 Jahren nachträglich als zu jung abgestempelt wurde. Und es würde bedeuten: Erst beim Rennen in Monza dürfte Antonelli in der Königsklasse antreten.

Fest steht: Williams-Teamchef James Vowles ist nicht abgeneigt, dem Formel-2-Piloten sein Debüt in der Königsklasse zu arrangieren – zumindest dann, wenn er ihn mindestens zwei Jahre behalten darf und damit nicht nur als Ausbildungsbetrieb für Mercedes fungiert.

Schumacher und Williams: Es ist ruhig geworden

Die nötigen Punkte für die Superlizenz hat Mercedes-Junior Andrea Kimi Antonelli schon.

Bild: Mercedes

Für Mick Schumacher würde sich damit eine Tür schließen. Auch der Deutsche ist Mercedes-Junior und heißt auf das Williams-Cockpit. Doch während Kimi Antonelli als Favorit auf die Sargeant-Nachfolge gilt, ist es um Schumacher ruhig geworden.

Bis jetzt: Denn wenn Mercedes Antonelli in der kommenden Woche in Silverstone erneut die Möglichkeit zum Test eines 2022er Formel-1-Mercedes gibt, ist auch Schumi jr. dabei. Die spannende Dynamik: Der Sohn von Michael Schumacher soll sich beim Test nicht nur selbst einschießen auf potentielle Einsätze innerhalb seines Jobs als Mercedes-Reservefahrer, er soll auch als Messlatte dienen für das mutmaßliche Mega-Talent der Zukunft.

Schumacher-Chancen bei Alpine

Mick Schumacher geht aktuell für Alpine in der WEC an den Start.

Bild: Alpine

Schlägt er sich beim Vergleich mit Antonelli gut, dürfte das auch wieder seine eigenen Chancen auf ein Formel-1-Comeback erhöhen. Wenn nicht bei Williams, dann zumindest bei Alpine, wo er aktuell in der WEC antritt und wo Esteban Ocon und Pierre Gasly kein uneingeschränktes Vertrauen mehr genießen.

„Micks Formel-1-Chance ist noch nicht vorbei“, sagt auch sein Onkel Ralf bei Sky. „Er hat schon einiges an Erfahrung gesammelt und ist trotzdem noch recht jung. Wenn ich Teamchef wäre, würde ich ihn im Auge behalten. Und das sage ich nicht nur, weil ich sein Onkel bin.“

Mick Schumacher vs. Kimi Antonelli: Der Test in Silverstone wird zum ersten Showdown um die Zukunft der beiden Mercedes-Junioren.