Nico Hülkenberg sorgt am Freitag in Silverstone für Furore. Im zweiten freien Training stellt er seinen Haas auf Position vier. Doch ist die Pace des Deutschen echt und welche Rolle spielten die sich verändernden Streckenbedingungen? Hülkenberg zeigt sich mit den vielen neuen Teilen am Haas zufrieden, weiß aber auch: Die Top-Teams haben noch nicht alles gezeigt.

Hülkenberg: Hat sich wie ein Schritt nach vorne angefühlt

Auf die Spitze (Lando Norris) fehlten Hülkenberg noch etwas mehr als vier Zehntelsekunden. Dennoch: Zumindest vor Max Verstappen und den beiden Mercedes-Piloten konnte er sich behaupten.

“Es ist nur Freitag. Wir sollten nicht uns nicht zu sehr auf die Rundenzeiten fokussieren. Der erste Eindruck ist positiv”, berichtet Hülkenberg. Von allen Teams brachte Haas die meisten neuen Teilen an ihren Formel-1-Boliden. Insgesamt sieben Veränderungen gibt es. Drei davon betreffen den Unterboden. Dazu gibt es ein Update an der Seitenkastenöffnung sowie der Motorenabdeckung.

“Es hat sich in manchen Bereichen definitiv wie ein Schritt nach vorne angefühlt. Die Bereiche, in denen wir zuvor Probleme hatten. Vor allem die mittelschnellen Kurven”, erklärt Hülkenberg.

Haas dreht Motor auf: Zeitgewinn auf den Geraden

Anhand der heutigen Zeiten im freien Training wird aber deutlich. Nicht nur die Updates brachten Hülkenberg auf Position vier. Besonders auf den langen Geraden mit DRS-Zone gewinnt Hülkenberg Zeit auf Charles Leclerc mit demselben Ferrari-Motor. Das spricht für mehr freigegebene Leistung. Kevin Magnussen hingegen bekam keine richtige Runde zusammen und blieb deswegen Letzter.

Dazu kommt: Die Bedingungen während des zweiten Trainings veränderten sich im Verlauf immer weiter ins kühle und schließlich nasse. Während den Soft-Runs der Piloten war wohl zumindest kaum Regen auf der Strecke. Allerdings: Hülkenberg war ein Teil der Piloten, die ihre Zeit eher früher setzten.

“Ich denke, wir waren im ersten Drittel der Fahrer. Aber auf meiner langsamen Runde habe ich schon einige auf Softs gesehen, ich denke nicht, dass das große Auswirkungen hatte.”

Dennoch weiß auch Hülkenberg: “Wir sollten jetzt nicht vom Boden abheben. Wir müssen morgen abliefern, am Sonntag auch und selbst in den nächsten Rennen, um das Paket noch einmal neu zu bewerten”, zeigt sich auch Nico Hülkenberg zunächst eher vorsichtig.