Für das Wochenende in Singapur hat die Formel 1 an der Streckenführung eine grundlegende Änderung durchgeführt. Erstmals gibt es auf der Geraden zwischen T14 und T15 eine DRS-Zone. Die Gerade, die nach einer Veränderung des Layouts im Vorjahr entstanden ist, bildet damit die bereits vierte DRS-Zone auf dem als überholfeindlich bekannten Straßenkurs.

Nico Hülkenberg kann sich nach dem Trainingsfreitag auf dem Marina Bay Street Circuit mit der Neuerung noch nicht ganz anfreunden. Er zweifelt an der Sinnhaftigkeit des Klappflügel-Bereichs: “Man kommt bei der Kurve mit mehr als 300 Km/h an und da ist nicht viel Auslaufzone. Das fühlt sich ein bisschen fragwürdig an.”

Nico Hülkenberg zweifelt an fragwürdiger DRS-Zone

“Ich weiß nicht, wie die anderen Fahrer dazu stehen oder ob jemand was sagt. Aber es fühlt sich an, als ob man dort geradeaus in eine Wand fährt. Das ist nicht sehr verständlich”, führte Hülkenberg weiter aus. Von seinen Fahrer-Kollegen vernahm man allerdings nach dem Training keine Kritik an der genannten Stelle.

Im Vorjahr ging die FIA aufgrund der neue erschaffenen Geraden noch auf Nummer sicher und eröffnete dort im Vorfeld des Grand-Prix-Wochenendes keine DRS-Zone. Nach den Trainings erwies sich ihrer Ansicht nach die Stelle doch als unbedenklich und es wurde mit der Idee gespielt, kurzfristig noch den Einsatz des Klappflügel dort zu erlauben. Die Idee scheiterte am Widerstand von Haas, die sich aufgrund ihres reifenverschleiß-anfälligen Boliden dadurch einen Nachteil ausrechneten.

2024 hat der Haas seine horrende Rennschwäche abgelegt und konnte im bisherigen Saisonverlauf nicht nur am Samstag aufzeigen. Die Kritik von Hülkenberg scheint also in diesem Jahr nicht performance-motiviert zu sein.

Haas-Punkte in Singapur möglich? Hülkenberg will Durststrecke beenden

Die Ausgangslage nach den Freitags-Trainings sieht erbaulich aus. Im FP2 stellte Hülkenberg sein Formel-1-Auto auf die zehnte Position. “Die kühlere Strecke am Nachmittag hat uns geholfen und spielte uns möglicherweise in die Hände”, stellte er fest. Da das Qualifying und das Rennen bei ähnlichen Bedingungen ausgetragen werden, ist das ein gutes Omen für das US-Team.

“Es hat sich nicht schlecht angefühlt. Natürlich müssen wir noch ein paar Dinge optimieren, aber ich denke, dass wir am Nachmittag ein gutes Fundament gelegt haben”, ist Hülkenberg optimistisch. Punkte würden ihm guttun. Denn seit mittlerweile fünf Rennen – seit seinem sensationellen sechsten Platz in Silverstone – wartet der Emmericher auf einen Zähler. Zuletzt waren es Kevin Magnussen und dessen Ersatz Oliver Bearman, die jeweils mit einem zehnten Platz für einen Punkt sorgten.